Bekenntnisse zu Christus im Wandel der Zeiten
Glaubensbekenntnisse können eine Stütze sein. Sie fassen das in Worte, was uns in unserem Leben Halt gibt. Entdecken Sie, wie Bekenntnisse zu Jesus Christus im Wandel der Zeiten entstanden sind, umformuliert wurden und immer wieder Anpassungen erfahren haben. Damit wir heute etwas haben, dass uns mit allen Christ*innen verbindet.

~30
Kreuzestod Jesu Christi und Auferstehung
~33
Stephanus stirbt als erster Märtyrer
zwischen 54 und 60
Paulus schreibt den Brief an die Philipper. Der darin enthaltene Philipperhymnus gilt als eines der ältesten christlichen Bekenntnisse.
ca. 60-95
Die vier Evangelien werden aufgeschrieben.
313
Der weströmische Kaiser Konstantin I. und der byzantinische Kaiser Licinius vereinbaren, „sowohl den Christen als auch allen Menschen freie Vollmacht zu gewähren […] ihre Religion zu wählen“. Die Mailänder Vereinbarung stellt damit das Ende der Christenverfolgung im römischen Reich dar.
325
Konzil von Nicäa, Verabschiedung des Nicänischen Glaubensbekenntnisses, des bis heute am weitesten anerkannten Bekenntnisses. Es klärt die Wesensgleichheit von Gottvater und Sohn.
Nach 334
Der Soldat Martin von Tours teilt seinen Mantel mit einem Bettler.
380
Kaiser Theodosius I. erklärt das Christentum zur offiziellen Staatsreligion des Römischen Reichs.
381
Erstes Konzil von Konstantinopel, Verabschiedung des Nicäno-Konstantinopolitanum mit Betonung des trinitarischen Verhältnisses von Gottvater, Sohn und Heiligem Geist.
~450
Entstehung des Apostolicums, des in den Westkirchen am meisten verbreiteten Bekenntnisses im Gottesdienst. Es ist trinitarisch gegliedert, betont aber den Heilsplan Gottes mit den Menschen.
~670
Erster Beleg für das Athanasianum, fälschlicherweise nach Athanasius von Alexandria benannt. Es schärft die Lehre von der Trinität und der Inkarnation gegen abweichende Interpretationen und droht den „Bösen“ mit dem „ewigen Feuer“.
1013
Papst Benedikt VIII. lässt die zuvor vereinzelt benutzte Ergänzung des Nicäno-Konstantinopolitanum, dass der Heilige Geist „aus dem Vater und dem Sohn“ hervorgegangen sei (filioque), lehramtlich festschreiben. Die orthodoxen Kirchen akzeptieren diese Änderung nicht.
1054
Spaltung der Kirche in die Westkirche und die (orthodoxe) Ostkirche (Morgenländisches Schisma)
1077
Gang nach Canossa durch Heinrich IV.
1096-1099
Erster Kreuzzug
1337-1453
Hundertjähriger Krieg
1378-1417
Schisma: Zwei Päpste leiten die Kirche – einer in Rom und einer in Avignon.
1517
Martin Luther schickt seine 95 Thesen an den Erzbischof von Mainz, Albrecht von Brandenburg.
1524
Deutscher Bauernkrieg
1529
Martin Luther veröffentlicht den „Kleinen Katechismus“, in welchem er die christliche Lehre knapp zusammenfasst.
1530
Übergabe des Augsburger Bekenntnisses an Kaiser Karl V., in welcher die der Wittenberger Reformation zugewandten Reichsstände ihre Position darlegten. Bis heute maßgeblich für die bilateralen Gespräche zwischen Lutheranern und Katholiken.
1534
Martin Luther schließt seine deutsche Übersetzung der Bibel ab.
1555
Augsburger Reichs- und Religionsfrieden
1563
In der Kurpfalz wird der Heidelberger Katechismus verabschiedet, der bald das am weitesten verbreitete Bekenntnis der reformierten Kirchen wird.
1618–1648
Dreißigjähriger Krieg
1727
Gründung der Herrnhuter Brüdergemeine durch Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf
1734
Das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach wird erstmals aufgeführt.
1914-1918
Erster Weltkrieg
1933
Adolf Hitler wird Reichskanzler
1934
Mit der Barmer Theologischen Erklärung wird das theologische Fundament der Bekennenden Kirche geschaffen. Lutherische, reformierte und unierte Kirchen grenzen sich damit vom Nationalsozialismus ab und bekennen sich zum Evangelium von Jesus Christus als alleinigem Maßstab kirchlichen Handelns.
1939 –1945
Zweiter Weltkrieg, Shoa (1941–1945)
1948
Gründung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD)
1973
Mit der Leuenberger Konkordie verabschieden Lutheraner, Unierte und Reformierte ihre Kirchengemeinschaft und damit die gegenseitige Anerkennung von Sakramenten, Ämtern und rechtmäßiger Verkündigung.
2024
Lutherischer Weltbund und die Orthodoxe Kirche schlagen vor, das Nicäno-Konstantinopolitanum für den theologischen Dialog ohne den umstrittenen Zusatz „filioque“ zu verwenden.