Neues Lektionar und Perikopenbuch
Hinweis: Druckfehler in der Epistellesung für den 17. Sonntag nach Trinitatis
Durch ein Versehen bei der Texterfassung ist sowohl im Lektionar als auch im Perikopenbuch in der Epistellesung für den 17. Sonntag nach Trinitatis eine Zwischenüberschrift aus der Lutherbibel 2017 als Teil des Bibeltextes übernommen worden. Die Frage: „Warum ist Israel nicht zum Glauben gekommen?“ am Ende von Vers 15 ist nicht Teil der Lesung und zu streichen. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. Er wird mit der nächsten Aktualisierung der Bücher behoben werden.
Hier finden Sie eine PDF mit dem korrigierten Text zum Download, den Sie als Ausdruck ins Lektionar einlegen können.
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Am 1. Advent 2018 ist EKD-weit die neue „Ordnung gottesdienstlicher Texte und Lieder“ (OGTL) in Kraft getreten. In ihr ist geregelt, welche Texte aus der Bibel an einem bestimmten Sonn- oder Festtag im Gottesdienst gelesen werden und welche Texte Grundlage der Predigt sind. Außerdem sind jedem Sonn- und Festtag zwei Lieder zugeordnet, die in einem besonderen Zusammenhang mit den jeweiligen biblischen Texten stehen, sowie ein Gebetspsalm, ein Bibelvers als geistliches Leitmotiv für die Woche oder den Tag („Spruch der Woche bzw. des Tages“) und ein Bibelvers als Zwischengesang zum Halleluja-Ruf.
- Übersicht über sämtliche Lese- und Predigttexte der neuen Ordnung (als PDF-Datei) ebenfalls im Amtsblatt der VELKD Band VII, Stck. 32 veröffentlicht;
- Übersicht über die neuen Lieder der Woche bzw. des Tages;
- Hilfen für die Gestaltung der Einführung der neuen Ordnung im Gottesdienst am
1. Advent 2018; - Mustertexte zur Veröffentlichung in Gemeindebriefen.
Mit der Einführung der neuen Ordnung werden im Kirchenjahr 2018/2019 Texte der Reihe I als Predigttexte im Gottesdienst zugrunde gelegt.
Das neue Kirchenjahr beginnt mit einer wichtigen Neuerung für den Gottesdienst: Am 1. Advent (2. Dezember) 2018 wird in den meisten evangelischen Landeskirchen ein neues Lektionar eingeführt.
Lektionar?
Das Wort „Lektionar“ geht auf den lateinischen Begriff „lectio“ („Lesung“) zurück. Ursprünglich hat man im Gottesdienst direkt aus der Bibel oder aus Teilsammlungen von Bibeltexten vorgetragen. Seit dem 5. Jahrhundert wurde es üblich, entsprechende Abschnitte aus den Texten zum Vorlesen in eigenen Sammlungen für den Ablauf des Kirchenjahres zu ordnen und zu drucken.
Was steht drin?
Im neuen Lektionar der evangelischen Kirchen ist zusammengestellt, welche Texte aus der Bibel an einem bestimmten Sonn- oder Festtag im Gottesdienst gelesen werden und welche Texte Grundlage der Predigt sind. Außerdem sind jedem Sonn- und Festtag zwei Lieder zugeordnet, die in einem besonderen Zusammenhang mit den jeweiligen biblischen Texten stehen, sowie ein Gebetspsalm, ein Bibelvers als geistliches Leitmotiv für die Woche oder den Tag („Spruch der Woche bzw. des Tages“) und ein Bibelvers als Zwischengesang zum Halleluja-Ruf.
Diese Zusammenstellung entspricht der neuen „Ordnung gottesdienstlicher Texte und Lieder“, die mit dem 1. Advent 2018 offiziell in Kraft tritt. Sie löst die „Ordnung der Lesungen und Predigttexte“ ab, die seit 1978 gültig war und anlässlich der Einführung des „Evangelischen Gottesdienstbuches“ 1999 wenige geringfügige Veränderungen erfahren hatte.
Was ist neu?
Textauswahl. 104 biblische Texte wurden neu aufgenommen, mit einem Schwerpunkt bei den Texten aus dem Alten Testament (der Anteil liegt jetzt bei gut 1/3 statt bislang 1/6). Dafür sind 74 Texte aus der bisherigen Ordnung entfallen. 75 Texte sind erhalten geblieben, wurden aber einem anderen Tag zugeordnet.
Druckbild. Zur Erleichterung des Vorlesens sind die Texte in so genannte „Sprecheinheiten“ gegliedert. Sie sollen helfen, den Textsinn schneller zu erfassen als im bisherigen Blocksatz.
Psalmen. Die Psalmen sind nun bewusst für das gemeinsame Beten der Gemeinde im Gottesdienst ausgewählt und eingerichtet. Dafür wurde zum Teil die Auswahl der Psalmen geändert und an die Tradition der Introitus-Psalmen angepasst. Auch der „Zuschnitt“ bestimmter Psalmen (die Auswahl bestimmter Verse) ist neu.
Lieder. Es gibt für jeden Sonn- und Festtag nun zwei Lieder der Woche bzw. des Tages, in der Regel aus unterschiedlichen Epochen an und in unterschiedlichen Stilistiken. Darunter sind auch neuere Lieder, die sich durch landeskirchliche Anhänge und Beihefte zum Evangelischen Gesangbuch (EG) und durch Kirchentagsliederbücher verbreitet haben. Mindestens eines der Lieder soll leicht singbar sein.
Halleluja. Das „Halleluja“ (und der dazugehörige Halleluja-Vers) ist nun die Einleitung zur Evangeliumslesung und nicht mehr die Antwort der Gemeinde auf die Epistellesung. Diese Funktion ist die historisch ursprüngliche, und sie entspricht der Praxis in den Kirchen der Ökumene.
Predigttext-Jahrgänge. Woche für Woche wechselnd wird über Evangelien-, alttestamentliche und Episteltexte gepredigt. Ganze Jahrgänge ausschließlich mit Evangelien- oder Epistelpredigten gibt es nicht mehr. Insgesamt gibt es weiterhin sechs Jahrgänge von Predigttexten. Neu sind Vorschläge für kleine Predigtreihen in der Passionszeit und nach Trinitatis.
Kirchenjahr, Weihnachtszeit. Die Weihnachtszeit bekommt ein festes Enddatum: Sie endet mit der Woche, in der der 2. Februar (Tag der Darstellung Jesu im Tempel/Lichtmess) liegt. Das bedeutet: es gibt fast immer vier Sonntage nach Epiphanias (drei und den „Letzten“). In Jahren wie 2019, in denen Epiphanias auf einen Sonntag fällt, entfällt der 3. Sonntag nach Epiphanias. Dafür wird die Zahl der Sonntage zwischen dem Letzten Sonntag nach Epiphanias und dem Beginn der Passionszeit flexibel: Je nach Ostertermin entfällt oft der 5., immer mal wieder der 4., selten der 3. (Septuagesimä), fast nie der 2. (Sexagesimä) und eigentlich nie der 1. Sonntag vor der Passionszeit (Estomihi). Die in der Epiphaniaszeit (4. und 5. Sonntag nach Epiphanias) entfallenen Proprien sind in den 5. und 4. Sonntag vor der Passionszeit überführt worden.
Kirchenjahr, 10. Sonntag nach Trinitatis. Der so genannte „Israel-Sonntag“ kann künftig mit zwei unterschiedlichen Akzenten versehen werden: mit der liturgischen Farbe grün unter der Überschrift „Christen und Juden – Freude an Israel“ oder mit der liturgischen Farbe violett unter der Überschrift „Gedenktag der Zerstörung Jerusalems“.
Kirchenjahr, weitere Feste/Gedenktage. Die Zahl der Feste und Gedenktage ist größer geworden. Hinzugekommen sind der 27. Januar (Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus) und der 9. November (Tag des Gedenkens an die Novemberpogrome), der Martinstag (11. November) und der Nikolaustag (6. Dezember), der Tag der Maria Magdalena (22. Juli) u. a.
Themenfelder. In fünfzehn so genannten „Themenfeldern“ (z. B. Arbeit, Armut und Reichtum, Frieden, Leben der Kirche) sind Bibeltexte zusammengestellt, aus denen sich je nach Anlass und Bedarf passende Proprien für einen Gottesdienst bilden lassen. Die Themenfelder ersetzen den bisherigen Abschnitt „Besondere Tage und Anlässe“.
Erläuterungen. Im Perikopenbuch (nicht im Lektionar) ist zu jedem Sonn- und Feiertagund zum Teil auch zu Festen und Gedenktagen eine Doppelseite mit Erläuterungen enthalten, die den inhaltlichen „roten Faden“ oder „Klangraum“ eines Tages beschreibt, Kontexte benennt und Gestaltungsvorschläge bietet.
Neue Bücher
Das „Lektionar“ – das Buch zum Vorlesen für die Verwendung im Gottesdienst – enthält die drei biblischen Lesungen und die drei zusätzlichen Predigttexte jedes Sonn-, Fest- und Gedenktags, dazu den jeweiligen Spruch, Gebetspsalm und Halleluja-Vers, schließlich die Angabe der beiden Lieder. Es wird herausgegeben von der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und der Union Evangelischer Kirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (UEK).
Daneben gibt es das „Perikopenbuch“ – gedacht als häusliches Vorbereitungsbuch für Pfarrerinnen und Pfarrer, Kirchenmusikerinnen und -musiker sowie Lektorinnen und Lektoren. Es bietet die biblischen Texte im selben Seiten- und Zeilenspiegel wie das Lektionar und enthält darüber hinaus knappe Einführungen zu jedem Sonn- und Feiertag des Kirchenjahres, die den jeweiligen Text-, Klang- und Farbraum eines „Propriums” charakterisieren. Es wird herausgegeben von der Liturgischen Konferenz in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Als Supplement zum Evangelischen Gesangbuch ist ein Ergänzungsheft „Lieder und Psalmen für den Gottesdienst“ in der Auswahl der neuen Ordnung erschienen und mit den neuen Liedern der Woche bzw. des Tages, die im Stammteil des aktuellen EG nicht enthalten sind. Es wird von der EKD herausgegeben.
Alle drei Publikationen sind in der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig erschienen und über den Buchhandel erhältlich.
Für Kirchenmusiker/-innen und Chöre erscheinen „Neue Wochenlieder“ im Strube-Verlag als Begleitheft für Tasteninstrumente (November 2018), Bläserausgabe (Dezember 2018) und Chorheft (Frühjahr 2019).
Bestellhinweise zu den Agenden der VELKD, das Lektionar und das Perikopenbuch finden Sie hier.
Digitale Möglichkeiten
- Die VELKD betreibt zusammen mit der bayerischen Landeskirche das Online-Angebot kirchenjahr-evangelisch.de. Neben den Text- und Liedangaben (auch des Halleluja-Verses) zu jedem Sonn- und Festtag finden sich dort Kurzeinführungen zum jeweiligen Tag, Gebetsvorschläge, Hinweise auf das jahreszeitliche Brauchtum und spirituelle Impulse. Das Angebot ist auch als App für Android und iOS-Betriebssysteme erhältlich.
- Das Online-Portal perikopen-evangelisch.de versammelt viele Informationen und Links zu zusätzlichen Materialien zur neuen Ordnung der gottesdienstlichen Texte und Lieder.
- Ein digitales Angebot zum Lektionar ist in Vorbereitung.
- Überarbeitung des Evangelischen Gottesdienstbuches.
- Ebenso in Planung ist eine überarbeitete Ausgabe des Evangelischen Gottesdienstbuches, in die alle Veränderungen der neuen Ordnung aufgenommen werden.
Kontakt Geschäftsstelle Perikopenrevision:
Oberkirchenrat Dr. Martin Evang (UEK), Geschäftsführung
Oberkirchenrat Dr. Johannes Goldenstein
Sie erreichen die Geschäftsstelle telefonisch unter +49 511 2796 -289 bzw. -8010 oder per E-Mail.
Download als Powerpoint-Präsentation (ppsx-Datei) oder als Video (mp4-Datei)
Die Dokumentation "Auf dem Weg zur Perikopenrevision", die den Prozeß hin zur Neuordnung gottesdienstlicher Texte und Lieder beschreibt, finden Sie hier.
Seite drucken- Hilfen für die Gestaltung der Einführung der neuen Ordnung im Gottesdienst am 1. Advent 2018 im PDF-Format und im WORD-Format.
- Zwei Musterrexte für die Einführung in die neue Ordnung zur Veröffentlichung in Gemeindebriefen, eine kürzere und eine längere Version, beide im WORD-Format.
(Hinweis: Die zur Verfügung gestellten Dateien sind virengeprüft. Wir übernehmen allerdings keine Verantwortung für eventuelle, nachträgliche Schäden durch Viren, Trojaner etc. beim Speichern oder bei der Weitergabe.)
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