Neue Verantwortung für lutherische Friedensethik
Dokumentation einer Fachtagung der VELKD
Die fachwissenschaftlichen Beiträge erörtern exegetische Zugänge zur Friedensthematik, die einen differenzierten Blick auf biblische Kernbegriffe der friedensethischen Debatte werfen. Sie greifen die Diskussion um die Friedensdenkschrift von 2007 auf und führen sie weiter, behandeln die Konzeption des „gerechten Friedens“, seine Kriterien und Bedingungen, und fragen nach einer „realistischen Friedensethik“. Sie erörtern das vielfach und kontrovers diskutierte Verständnis des „iure bellare“ (rechtmäßig Krieg führen) von Confessio Augustana Art. XVI im Kontext des Völkerrechts. Sie geben lutherisch geprägte anthropologische und sozialethische Aspekte für die Friedensthematik zu bedenken und reflektieren auf die mit Flucht und Migration verknüpften religiösen Konflikte und ihre Einhegung. Dass in den Diskussionen, um die Friedensethik ‚die‘ ostdeutsche Perspektive eigens wahrzunehmen ist, und von welchen Prägungen diese gerade im Blick auf das Verhältnis zu Russland bestimmt ist, führt der engagierte und authentische Beitrag von Regionalbischöfin Friederike Spengler vor Augen. Nicht zuletzt gehen sie der friedensethischen Praxis des gottesdienstlichen Lebens der Kirche nach, die vom Friedensgruß des auferstandenen Gekreuzigten und seiner Versöhnung lebt und sie weitergibt in die Welt. Jetzt vorbestellen - ab Mitte November 2025 erhältlich.
- Ausführung
- Paperback
- Sprache
- Deutsch
- Seitenzahl
- 312
- Format
- 12 x 19 cm
- Veröffentlichungsjahr
- 2025
- Verlag
- Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig
- ISBN Print
- 978-3-374-07915-5
- ISBN
- 978-3-374-07916-2
Die in diesem Band versammelten Beiträge gingen aus einer Fachtagung zur Friedensethik hervor, mit der die Kirchenleitung der VELKD ihren Theologischen Ausschuss beauftragt hatte. Anlass dazu war die konträr geführte Debatte um die sogenannte „EKD- Friedenssynode“ von 2019 in Dresden. In dieser Debattenlage kamen auch Argumente der Auseinandersetzung um die EKD-Friedensdenkschrift „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“ von 2007 erneut auf. Friedensethische Gewissheiten wurden angesichts der Herausforderung durch die von Kriegen, Flucht und Vertreibung gezeichnete weltpolitische Lage und insbesondere durch den brutalen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine neu diskutiert und auf den Prüfstand gestellt. Dies führte dazu, dass die Kirchen, namentlich die EKD, einen Prozess der Arbeit an einer evangelischen Friedensethik initiierten. Die VELKD war und ist Teil dieses Diskurses. Dabei wurde auch die Frage nach „Neuer Verantwortung für lutherische Friedensethik“ gestellt, der sich die 2024 durchgeführte Fachtagung widmete.
Dieses Setting der Beiträge ist verstanden als begleitende Ergänzung zu der neuen Friedensdenkschrift der EKD, die für den Herbst 2025 angekündigt ist, und dient zugleich der Erhellung der Debattenlage, die im Vorfeld ihrer Veröffentlichung und in Auseinandersetzung mit der Denkschrift von 2007 geführt wurde.



