Reformationstag

(Bild: @ekd)
Reformation 2018: Verantwortung – Freiheit – Bildung
Am 31. Oktober 2018 ist Reformationstag. Dieser Tag ist Anlass, danach zu fragen, was es eigentlich heißt, evangelisch-lutherisch zu sein und welche Bedeutung die Grundgedanken der Reformation bis heute haben.
Drei Theologen aus der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, einer der sieben Gliedkirchen der VELKD, geben darauf aus Ihrer Perspektive eine kurze Antwort.
Verantwortung
Dafür, die „grundlegende Bedeutung des christlichen Glaubens bei der Herausbildung der europäischen Identität stark zu machen“, plädiert Dr. Roland Löffler, evangelischer Theologe und Leiter der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.
„Wenn Glaube Heimat bieten und Identität stiften soll, müssen Kirche und wir Christen ihn in den Mittelpunkt unserer Überlegungen stellen (…). Und aus der inneren Glaubensüberzeugung wächst dann in einem zweiten Schritt die Verantwortung für die uns umgebende Welt“ (…). Kritisch fragt er an, ob die Kirchen diese Verantwortung in angemessenem Maß wahrnehmen. „Wer Menschen für sich, für den Glauben, für eine bessere und gerechtere Welt, für Vertrauen in Institutionen gewinnen möchte, muss auf sie zugehen und sich mit ihnen auseinandersetzen. Aber er braucht dafür auch einen Kompass, um in unserer komplizierten Welt auf klarem Kurs zu bleiben. Die Botschaft von Jesus Christus, die Vergebungsbereitschaft Gottes und Hoffnung auf menschliche und gesellschaftliche Veränderbarkeit (…) ist so ein innerer Kompass. Der Reformationstag ist ein guter Zeitpunkt um zu fragen, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind."
Der Beitrag von Dr. Roland Löffler im Wortlaut.
Freiheit
Von einem Zukunftsprozess der Evangelischen Jugend in Sachsen berichtet der sächsische Landesbischof Dr. Carsten Rentzing. Jugendliche haben im Vorfeld des Reformationsjubiläums 2017 an der Frage gearbeitet, was es heißt, evangelisch-lutherisch zu sein, und Perspektiven für die evangelische Jugendarbeit in der sächsischen Landeskirche beschrieben.
„Im gesamten Verlauf des Zukunftsprozesses haben die Akteure immer wieder mit großer Dankbarkeit festgestellt und sich darüber gefreut, dass sie auf reformatorische Erkenntnisse und daraus gewachsene Glaubenshaltungen und Freiheiten zurückgreifen können. Besonders die Bedeutung der individuellen Glaubens- und Gewissensentscheidung wurde und wird als eine Errungenschaft der Reformation erkannt und gewürdigt. Sie hat nichts von ihrer Aktualität eingebüßt!“
Der Beitrag von Landesbischof Dr. Carsten Rentzing im Wortlaut.
Bildung
Superintendent Christian Behr aus dem Kirchenkreis Dresden-Mitte beschreibt die Reformation als eine „unvergleichliche Medien- und Bildungsoffensive“. Auch heute bedeutet Reformation für ihn zu einem großen Teil Bildung: Dazu gehöre eine „aufgeklärte und aufklärerische Theologie“, „die in einer aktuellen Sprache (…) den Gemeindegliedern und den Bildungshungrigen unserer Zeit aktuelle Themen ihres Diskurses zur Verfügung stellt“. Dazu gehörten freie evangelische Schulen, Teilhabe am Diskurs im öffentlichen Bildungssektor und die Auseinandersetzung mit Jugendlichen und ihren Fragen. „Mit kreativer, moderner Bildung, mit Diskussionen über unseren Glauben und mit Lust auf Veränderung bleiben wir aus meiner Sicht heute der Reformation treu.“
Der Beitrag von Superintendent Christian Behr im Wortlaut.
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