Pressemitteilungen 2021
Traditionell gedenken evangelische Christinnen und Christen am Ewigkeitssonntag ihrer verstorbenen Angehörigen und Freunde in den Gottesdiensten ihrer Gemeinden. Aufgrund der steigenden COVID-19-Infektionszahlen wird dies für viele keine Option sein – die digitale Andacht von trauernetz.de am Ewigkeitssonntag, dem 21. November 2021, um 18:00 Uhr auf www.trauernetz.de bietet hier eine Alternative.
Die Online-Andacht, die seit 2009 stattfindet, will das gottesdienstliche Angebot der lokalen Kirchengemeinden unter den aktuellen Bedingungen unterstützen und ergänzen: Trauernde, die aktuell nicht an einem Gemeindegottesdienst teilnehmen können oder möchten, haben so eine Möglichkeit des Gedenkens. Im Chat kann auch schon länger verstorbener Menschen gedacht werden, zusätzlich können auf gedenkenswert.de, einer Partnerwebsite von trauernetz.de, öffentliche oder private Gedenkseiten angelegt werden, versehen mit einem persönlichen Wort oder einer virtuellen Kerze.
Ab sofort können die Namen von Verstorbenen in ein digitales Trauerbuch eingetragen werden. Die Eintragsfunktion ist auf der Startseite von trauernetz.de bis zum 19. November um 13:00 Uhr geschaltet. Während der Online-Andacht werden diese Namen im Video eingeblendet und über den Chat ins Gebet einbezogen. Zum zweiten Mal ergänzt in diesem Jahr ein Video den Chat, für den keine weitere Anmeldung nötig ist.
„Die Corona-Pandemie hat nicht nur die Digitalisierung kirchlicher Angebote beschleunigt, sondern auch unsere Trauerkultur verändert. Neben klassischen Orten wie Kirchen und Friedhöfen sind neue digitale Räume des Trauerns entstanden. Das ist gerade in der jetzigen Situation wichtig“, sagt Pfarrer Ralf Peter Reimann, der die Online-Andacht gemeinsam mit seiner Kollegin, Pfarrerin Maike Roeber, halten wird. „Trauer-Tweets, Blog-Nachrufe, virtuelle Trauerkerzen, Profilfoto-Veränderungen eröffnen neue Wege des Erinnerns und Gedenkens. Auch im gemeinsamen Feiern einer Online-Andacht lässt sich Trauer teilen – und dazu laden wir herzlich ein“, ergänzt Roeber.
Links: www.trauernetz.de und www.instagram.com/trauernetz
trauernetz.de ist eine Kooperation der Evangelischen Landeskirche in Baden, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau, der Evangelischen Kirche im Rheinland sowie der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands.
Hannover, 12. November 2021
Pressestelle der VELKD
Gundolf Holfert
Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Ralf Meister (Hannover), gratuliert der westfälischen Präses Annette Kurschus zur Wahl als Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und wünscht ihr Gottes Segen für die neue Aufgabe.
„Aus der geistlichen Mitte heraus theologisch reflektiert öffentlich zu reden und zu handeln, dafür steht Annette Kurschus. Sie wird der Evangelischen Kirche in Deutschland eine deutlich wahrnehmbare Stimme verleihen, evangelische Positionen entschieden im öffentlichen Diskurs vertreten und die Gemeinschaft der Gliedkirchen der EKD nach innen verbinden sowie nach außen stärken. Mit ihr als Ratsvorsitzende, die Erfahrung und Veränderungsbereitschaft verbindet, wird die Evangelische Kirche mutig in die Zukunft gehen“, so Landesbischof Ralf Meister in seinem Gratulationsschreiben.
Annette Kurschus war am 9. November im 1. Wahlgang von der Synode der EKD in den Rat gewählt worden, am heutigen 10. November wurde sie von Synode und Kirchenkonferenz zur Ratsvorsitzenden gewählt.
Hannover, 10. November 2021
Pressestelle der VELKD
Gundolf Holfert
Die 13. Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) hat auf ihrer 2. Tagung eine neue Kirchenleitung gewählt. Sie wählte für die Amtszeit von 2021-2027 neun Mitglieder aus der Mitte der Generalsynodalen und ihrer Stellvertreterinnen und Stellvertreter; vier Mitglieder gehören der Kirchenleitung als geborene Mitglieder an.
Als nichtordinierte Mitglieder wurden gewählt: Konrad Baumann (Braunschweig), Dr. Jördis Bürger (Sachsen), Gianna von Crailsheim (Bayern), Daniela Röhler (Schaumburg-Lippe), Henning Schulze-Drude (Hannover), Bettina von Wahl (Nordkirche). Als ordinierte Mitglieder wurden gewählt: Frank Howaldt (Nordkirche), Dr. Friederike Spengler (Mitteldeutschland), Klaus Stiegler (Bayern). Damit sind alle sieben Gliedkirchen der VELKD in der Kirchenleitung vertreten.
Weitere vier Mitglieder gehören der Kirchenleitung qua Amt an: der Leitende Bischof Landesbischof Ralf Meister (Hannover), die stellvertretende Leitende Bischöfin Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (Nordkirche), der Präsident der Generalsynode Dr. Matthias Kannengießer (Hannover) und als Mitglied der Bischofskonferenz Dr. Thilo Daniel (Sachsen).
Die neue Kirchenleitung nimmt ab sofort ihre Arbeit auf. Sie kümmert sich zwischen den Tagungen der Generalsynode um die Geschäfte der VELKD, diskutiert theologische, thematische und rechtliche Fragen, begleitet die Umsetzung der Beschlüsse der Generalsynode und setzt eigene Impulse für die Arbeit in den kommenden sechs Jahren. Vorsitzender der Kirchenleitung ist der Leitende Bischof.
Die 2. Tagung der 13. Generalsynode der VELKD, die pandemiebedingt digital und verkürzt durchgeführt wurde, hat vom 6.–8. November 2021 stattgefunden und ist am Mittag zu Ende gegangen. Informationen, Berichte und Bilder finden Sie unter www.velkd.de/velkd/13-generalsynode.
Bremen/Hannover, 8. November 2021
Pressestelle der VELKD
Henrike Müller
Der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke, hat der Bitte Ausdruck gegeben, dass „die Beschäftigung der Kirchen mit sich selbst die Weiterarbeit an den ökumenischen Projekten nicht völlig vergessen lässt“.
In seinem schriftlichen Bericht über die Catholica-Arbeit der VELKD, den er in einer kurzen Zusammenfassung den Synodalen der VELKD und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Rahmen der digitalen Synodentagungen vorstellte, heißt es, dass nach der ökumenischen Aufbruchsstimmung des Jahres 2017 der ökumenische Entwicklungsprozess national und international ins Stocken geraten sei. Dies sei „möglicherweise darauf zurückzuführen (…), dass die inneren Debatten um den Weg der römisch-katholischen Kirche sehr zehrend sind und die Beteiligten und die Verantwortlichen sehr beanspruchen. Die beiden großen Kirchen in Deutschland sind zurzeit mit einem enormen Vertrauens- und Glaubwürdigkeitsverlust konfrontiert. Den gilt es anzuerkennen, den gilt es auszuhalten und gemeinsam zu tragen. Und es gilt auch uneingeschränkt und auf lange Sicht, in sich zu gehen, von falschen Wegen und Sicherheiten umzukehren und die nötigen Schlüsse aus den Erfahrungen zu ziehen“.
In Deutschland gebe es eine „ökumenische Schicksalsgemeinschaft der Kirchen“: „Man steht immer gemeinsam im Fokus. Schon aus diesem Grunde sollten die Kirchen um der Gläubigen und der in den letzten Jahren gewachsenen Erwartungen willen die konkreten ökumenischen Projekte in Deutschland weiterführen.“ Als Beispiele nennt er die Bemühungen um eucharistische Gemeinschaft und die „Aufgabe der beiden großen Kirchen in Deutschland, den Menschen auch im öffentlichen Raum in einem guten ökumenischen Geist gemeinsam zur Seite zu stehen“.
Den Kirchen komme „eine besondere Verantwortung für das Verbindende in unserer Gesellschaft zu. Auseinanderstrebendes zusammen zu halten, die notwendige Arbeit für ein gemeinsam geteiltes Gutes bewusst zu machen in allen Bereichen der Gesellschaft, ist eine ehrenvolle und bleibende Aufgabe“.
In seinem Bericht geht der Catholica-Beauftragte auch auf die Enzyklika „Fratelli Tutti“ von Papst Franziskus ein und hebt „den Dienst der Religionen an der Geschwisterlichkeit in der Welt“ hervor. Außerdem analysiert er die synodalen Reformprozesse in der katholischen Kirche und äußert sich zur Rezeption der Studie „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ des Ökumenischen Arbeitskreises Evangelischer und Katholischer Theologen.
Hinweis: Den Bericht im Wortlaut finden Sie unter www.velkd.de/13-generalsynode-berichte.
Bremen/Hannover, 7. November 2021
Pressestelle der VELKD
Henrike Müller
Die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) hat Landesbischof Ralf Meister auf ihrer digitalen Tagung im Amt des Leitenden Bischofs bestätigt. Damit bleibt der Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers für weitere drei Jahre Leitender Geistlicher der VELKD, Vorsitzender der Bischofskonferenz und der Kirchenleitung. Präsident Dr. Matthias Kannengießer gratulierte im Namen der Generalsynode: „Wir freuen uns, dass Ralf Meister für weitere drei Jahre als Leitender Bischof der VELKD die evangelisch-lutherische Stimme in der Vielfalt des Protestantismus vertritt. Mit großer Souveränität findet er in jeder Situation den richtigen Ton – als lutherischer Theologe, als Moderator, als Seelsorger. Seine geistlichen und thematischen Impulse bereichern die Arbeit der VELKD und geben Orientierung in bewegten Zeiten. Er bezieht klare Positionen in innerkirchlichen und gesellschaftlichen Debatten. Wir danken ihm, dass er das Amt für weitere drei Jahre übernimmt.“
Ralf Meister nahm die Wahl dankend an: „Ich freue mich, den Wandel, in dem die Kirche sich befindet, im Team mit Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt und gemeinsam mit einer neuen Kirchenleitung für die VELKD zu gestalten und die Gliedkirchen in ihren Zukunftsprozessen zu unterstützen. Die offene Gesprächskultur in der VELKD ist eine ihrer großen Stärken. Der kollegiale Austausch, die konstruktiven, oft auch kontroversen Debatten tragen dazu bei, die VELKD als theologischen ‚think tank‘ weiter zu profilieren. Gerne begleite ich diese Arbeit auch in Zukunft als Leitender Bischof.“
Die Bischofskonferenz bestätigte in einer Ad-hoc-Sitzung nach der Wahl auch Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt als stellvertretende Leitende Bischöfin mit großem Dank dafür, dass sie bereit ist, das Amt für weitere drei Jahre zu übernehmen.
Hinweis: Die 2. Tagung der 13. Generalsynode der VELKD findet vom 6.–8. November 2021 digital statt: www.velkd.de/13-generalsynode.
Bremen/Hannover, 6. November 2021
Pressestelle der VELKD
Henrike Müller
Am Abend (6. November) hat die 2. Tagung der 13. Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) begonnen. Zu „geistlichem Freiraum“ in Kirchenentwicklungsprozessen ermutigte der Leitende Bischof, Landesbischof Ralf Meister, in seinem Bericht zum Thema „Die Zukunft ist sein Land“: „Es gibt eine Tendenz zur Übersteuerung innerhalb unserer Kirche. Abläufe und Verfahren werden so ausgeweitet, dass (…) der geistliche Freiraum (…) aus dem Zentrum gerät. Diesen geistlichen Freiraum aber brauchen wir für uns als Ehrenamtliche und beruflich Tätige, um als Gestaltende uns immer wieder des Auftrags zu vergewissern, der Grund unseres Handelns ist. Und für die Kirche, um nicht stecken zu bleiben in Debatten über rechtliche Rahmenbedingungen, finanzielle Ausstattung, Strukturen und Organisationsformen.“
Als eine zentrale Frage in der „Steuerung unserer Kirchen“ beschrieb der Leitende Bischof die „Verhältnisbestimmung zwischen unseren eigenen Bemühungen und dem Handeln Gottes mit dem Wirken des Geistes“: „Als Kirchengestaltende steht jede, jeder vor diesem Dilemma: Wir müssen uns mit der konkreten Organisationsgestalt der Kirche beschäftigen. Und wir suchen die Anknüpfungspunkte an eine Welt, in der die religiöse Krise eine Gotteskrise geworden ist, und fragen nach unserem Auftrag.“
Leitend müsse die Frage sein: „Was dient den Menschen, wie können sie in Kontakt mit dem Evangelium kommen? Das wird in der Konsequenz weitreichende Änderungen in unserer Kirche bedeuten.“ In den vergangenen 18 Monaten habe es eine rasante Entwicklung von Gemeinschafts- und Verkündigungsformen gegeben. Dies rufe „nach effizienter und effektiver Verwaltung und zielgerichtet arbeitenden Einrichtungen“ und zeige die Notwendigkeit einer Vielfalt der Formen, die „auf viele klassische Voraussetzungen verzichten“ werde.
Hinweis: Den Bericht im Wortlaut können Sie unter www.velkd.de/13-generalsynode-berichte nachlesen. Die 2. Tagung der 13. Generalsynode findet vom 6.–8. November 2021 digital statt. Informationen, Berichte und Bilder finden Sie hier: www.velkd.de/13-generalsynode.
Bremen/Hannover, 6. November 2021
Pressestelle der VELKD
Henrike Müller
Die 2. Tagung der 13. Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), die heute in Bremen beginnen sollte, wird digital durchgeführt. Grund für diese Entscheidungen, die die Präsidien der VELKD und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gemeinsam getroffen haben, ist ein Impfdurchbruch in einer Gremiensitzung am Vorabend der Generalsynode sowie die deutlich verschlechterte Corona-Situation. „Wir bedauern die Entscheidung sehr. Die Verantwortung für die Teilnehmenden hat jedoch höchste Priorität“, sagt der Präsident der Generalsynode, Dr. Matthias Kannengießer.
Hinweis: Die digitale Tagung der Generalsynode beginnt am 6. November 2021. Über veränderte Sitzungszeiten und die Übertragung im Livestream informieren wir auch auf www.velkd.de/13-generalsynode. Die für den 6. November geplante Pressekonferenz findet nicht statt. Medienanfragen richten Sie bitte an Henrike Müller,
Telefon 0151 46101520.
Bremen, 5. November 2021
Pressestelle der VELKD
Henrike Müller
„Luther lesen – Die zentralen Texte. Bearbeitet und kommentiert von Martin H. Jung“ erscheint heute erstmals in englischer Übersetzung als dritter Band der Reihe „Lutheran Theology: German Perspectives and Positions”, die vom Deutschen Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) herausgegeben wird. Der Band bietet eine umfangreiche Zusammenstellung von Luthertexten, die für wichtige Etappen des theologischen Denkens des Reformators stehen und auch für die heutige Zeit relevant sind.
Die Übersetzung der 2016 erschienenen deutschen Ausgabe „Luther lesen“ macht die zentralen Luthertexte als Ergänzung zu umfangreichen Studienausgaben nun auch für nicht-deutschsprachige Nutzerinnen und Nutzer auf unkomplizierte Weise zugänglich. In „Reading Luther – The Central Texts“ führt Martin H. Jung in die Schriften Luthers ein und präsentiert sie in gut verständlicher Weise. Anders als in bisherigen Lutherausgaben handelt es sich um kurze Textpassagen jeweils mit einer kommentierenden Einleitung, so dass sich das Buch auch zum Selbststudium eignet. Neben den bekannten und häufig diskutierten Texten wie den „95 Thesen“ oder „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ stehen dogmatische, erbauliche, aber auch problematische Schriften u. a. über Türken und Juden. Das Buch ist aus theologischer Sicht gleichermaßen für die Arbeit mit Konfirmanden, Jugendlichen, für die Erwachsenenbildung sowie für den Gebrauch in Kirchen, Gemeinden, Schulen und für die private Lektüre von großem Nutzen.
Die Reihe „Lutheran Theology: German Perspectives and Positions“, die vom DNK/LWB und der VELKD herausgegeben wird, will dazu beitragen, dass theologische Publikationen aus dem Bereich der VELKD im internationalen Kontext, vor allem in den Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes, besser rezipiert und genutzt werden können. Die Reihe trägt so zur Förderung des internationalen und interkulturellen Diskurses bei und soll jährlich um einen Band erweitert werden.
Hinweis: Georg Raatz, Urs Christian Mundt, Saskia Kredig (Eds.), Reading Luther – The Central Texts. Selected and annotated by Martin H. Jung. Lutheran Theology: German Perspectives and Positions, Vol. 3, Leipzig, 2021, ISBN 978-3-374-06940-8, 20.00 €, zu beziehen über den Buchhandel oder unter www.eva-leipzig.de.
Mehr dazu unter www.velkd.de/reading-luther.
Hannover, 2. November 2021
Pressestelle der VELKD Pressestelle des DNK/LWB
Henrike Müller Saskia Kredig
Zum Tod von Prof. em. Bischof i. R. Dr. Ulrich Wilckens, der am 25. Oktober im Alter von 93 Jahren verstorben ist, drückt der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Ralf Meister, der Familie seine Anteilnahme aus und würdigt die Verdienste des Verstorbenen. Wilckens war während seiner Zeit im bischöflichen Amt im Sprengel Holstein-Lübeck der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche Mitglied der Bischofskonferenz und neun Jahre Catholica-Beauftragter der VELKD.
Im Kondolenzschreiben heißt es: „Mit großer Dankbarkeit denken wir an das Wirken von Ulrich Wilckens. Wir erinnern uns an ihn als evangelisch-lutherischen Theologen mit klarem Profil, als leidenschaftlichen Lehrer der Kirche, als engagierten Ökumeniker und nicht zuletzt als frommen Menschen, für den die Botschaft des Evangeliums von existentieller Bedeutung war. Entschieden vertrat er seine Positionen und hat auch die Auseinandersetzung nicht gescheut.“ (…) Als Catholica-Beauftragter habe er „Entscheidendes beigetragen zur Überwindung der Trennung zwischen den Konfessionen und für die VELKD in ökumenischen Gesprächen segensreich gewirkt. (…) Seine Verdienste in Theologie, Kirche und Gesellschaft werden in Erinnerung bleiben.“
Hannover, 28. Oktober 2021
Pressestelle der VELKD
Henrike Müller
Seit 35 Jahren bietet die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) Beratung und Begleitung in Fragen der Kirchen- und Gemeindeentwicklung. Eine zentrale Rolle in diesem Themenfeld spielt das Gemeindekolleg der VELKD, das zuletzt seinen Standort in Neudietendorf bei Erfurt hatte. Die Kirchenleitung der VELKD hat in einem längeren Klärungsprozess über konzeptionelle Perspektiven für die Zukunft des Gemeindekollegs beraten. In ihrem Beschluss vom 30. September 2021 empfiehlt sie, in eine Kooperation mit dem Forschungszentrum „Religiöse Kommunikationsprozesse in der Säkularität“ (RKS) in Halle/Saale einzutreten. Die konkrete Konzeption für die Kooperation soll nun von einer Arbeitsgruppe ausgearbeitet werden.
Das Forschungszentrum, das seine Arbeit zur Jahresmitte 2022 an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg aufnimmt, setzt einerseits die Arbeit der Forschungsstelle „Religiöse Kommunikations- und Lernprozesse“ fort, die vor zehn Jahren gegründet wurde, und widmet sich andererseits in einem neuen Forschungsschwerpunkt der Kirchen- und Gemeindeentwicklung in der Säkularität. Innerhalb dieser Struktur soll das Gemeindekolleg zum Austausch zwischen kirchlicher Praxis und akademisch-theologischer Reflexion beitragen und so die Kirchenentwicklungsprozesse in den Gliedkirchen unterstützen. Dabei soll es den Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus den Landeskirchen und den Einrichtungen für Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung als Plattform für Austausch, Fortbildung und Vernetzung dienen. Das neue Forschungszentrum könne von der Erfahrung aus der 35-jährigen Geschichte des Gemeindekollegs und von der ökumenischen Vernetzung der VELKD nur profitieren, sagt Prof. Dr. Michael Domsgen, der das Zentrum als wissenschaftlicher Direktor leiten wird.
Der Leitende Bischof der VELKD, Landesbischof Ralf Meister, begrüßt die Entscheidung: „Die Kirche befindet sich in einem grundlegenden Transformationsprozess. Zukunftsprozesse, Regionalisierungen, die Entwicklung tragfähiger Konzepte für eine kleiner werdende und zugleich kräftig ausstrahlende Kirche beschäftigen uns auf allen Ebenen der kirchlichen Organisation. Diese Prozesse berühren den Kern unseres Kirche-Seins und erfordern deshalb nicht nur Fachkompetenz in der Organisationsentwicklung, sondern auch theologische Reflexion. Es ist uns wichtig, die Expertise der VELKD auch zukünftig in Kirchen- und Gemeindeentwicklungsprozesse einzubringen. Wir sind dankbar, dass sich nach langen und intensiven Beratungen eine gute Perspektive für die Zukunft des Gemeindekollegs abzeichnet.“
Zur Vorbereitung der Entscheidung hatte die Kirchenleitung eine Arbeitsgruppe eingesetzt, zu der auch Vertreterinnen und Vertreter aus Beratungsinstituten, gemeindebezogenen Diensten und Einrichtungen der Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gehörten. Die Arbeitsgruppe ist der Frage nachgegangen, welche Funktion die VELKD in diesem Handlungsfeld innerhalb der EKD künftig haben könnte, welche Konzeptionen und Kooperationen möglich und sinnvoll erscheinen. Den Vorsitz der Arbeitsgruppe hatte Landesbischof Dr. Christoph Meyns (Braunschweig) inne.
Das Gemeindekolleg der VELKD wurde am 29. September 1986 als Zentrum für Gemeindeentwicklung und Gemeindeaufbau in Celle gegründet; seit 2008 hatte es seinen Standort im Zinzendorfhaus in Neudietendorf bei Erfurt.
Hannover, 4. Oktober 2021
Pressestelle der VELKD
Henrike Müller
Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche und Mitglied der Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) feiert am Sonntag, dem 12. September, ihren 60. Geburtstag.
Der Leitende Bischof, Landesbischof Ralf Meister (Hannover), sendet herzliche Glück- und Segenswünsche und würdigt in seinem Gratulationsschreiben das große Engagement der Jubilarin in Kirche und Gesellschaft: „Für Kirsten Fehrs ist Seelsorge die Muttersprache der Kirche. Wie ernst es ihr damit ist, zeigt sie eindrucksvoll als Hamburger Hauptpastorin, als Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, in der VELKD-Bischofskonferenz und nicht zuletzt als ehemalige Sprecherin des Beauftragtenrates der EKD zum Schutz vor sexualisierter Gewalt. Ohne Berührungsängste geht sie auf die Menschen zu. Sie bleibt verlässlich und beständig in ihrer Zugewandtheit und zugleich klar in ihrer Position. Damit stärkt sie den Vertrauensraum Kirche und die Dialogfähigkeit auf allen Ebenen der Gesellschaft.“
Kirsten Fehrs ist seit 2011 Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland und Mitglied der Bischofskonferenz der VELKD. Außerdem gehört sie seit 2015 dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an.
Hannover, 10. September 2021
Pressestelle der VELKD
Gundolf Holfert
Verschwörungsmythen und Verschwörungsglaube sind nicht erst seit Covid-19 eine besondere Herausforderung für die kirchliche Weltanschauungsarbeit. Der Informations- und Beratungsbedarf hierzu habe deutlich zugenommen, beobachtet Kirchenrat Dr. Matthias Pöhlmann, der Vorsitzende des Ausschusses „Religiöse Gemeinschaften“ der Kirchenleitung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).
Vor diesem Hintergrund hat der Ausschuss den Beitrag „Verschwörungsmythen und Verschwörungsglaube“ erarbeitet, der jetzt als Nr. 191 der „Texte aus der VELKD“ erschienen ist. Der Beitrag informiert detailliert über weltanschauliche Strömungen, Narrative und Begriffe, verbunden mit einer Einschätzung aus evangelisch-lutherischer Sicht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf seelsorgerlichem Rat und Hilfen für den Umgang mit Menschen, die Verschwörungsmythen verbreiten oder ihnen anhängen. Ein ausführliches Quellen- und Literaturverzeichnis rundet diese Ausgabe der „Texte aus der VELKD“ ab.
„Verschwörungserzählungen müssen durch sachliche und differenzierte Wirklichkeitsdeutungen dechiffriert werden. Die Vielfalt der Argumente und die Informationen aus verschiedensten Quellen sind sorgfältig zu sichten und abzuwiegen. Dabei sollte das Gespräch und die Diskussion mit der Anhängerschaft von Verschwörungstheoretikern zum selbstverständlichen Auftrag der Kirche gehören“, beschreibt der Leitende Bischof und Vorsitzende der Kirchenleitung der VELKD, Landesbischof Ralf Meister (Hannover), die Intention des Beitrags.
Das 2015 erschienene „Handbuch Weltanschauungen, Religiöse Gemeinschaften, Freikirchen“ des Ausschusses „Religiöse Gemeinschaften“ wird derzeit komplett überarbeitet; die Beiträge zu aktuellen religiös-weltanschaulichen Phänomenen werden gegen Jahresende in einem Ergänzungsband veröffentlicht. Auch der Artikel „Verschwörungsmythen und Verschwörungsglaube“ wird enthalten sein.
Hinweis: „Texte aus der VELKD, Nr. 191 – Verschwörungsmythen und Verschwörungsglaube“, Download: www.velkd.de/velkd-texte-191-Verschwoerungsmythen-Verschwoerungsglaube; „Handbuch Weltanschauungen, Religiöse Gemeinschaften, Freikirchen“, VELKD, Christine Jahn, Matthias Pöhlmann (Hrsg.), Gütersloh, 2015, Theologie - VELKD
Hannover, 30. Juli 2021
Pressestelle der VELKD
Gundolf Holfert
Mit einem Gottesdienst in der Evangelisch-Lutherischen Christuskirche ist am Vormittag die Begegnungsreise der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) zu Ende gegangen. Die Predigt im ökumenischen Gottesdienst hielt Kurt Kardinal Koch. Der Leitende Bischof der VELKD, Landesbischof Ralf Meister, hat die Abendmahlsfeier geleitet.
Zum Ende der Reise resümiert der Leitende Bischof: „Die Stärke dieser Reise lag in der Vielfalt der Begegnungen. In Gesprächen mit Vertretern des Vatikans lag ein Schwerpunkt in der Frage, wie der Weg für konfessionsverbindende Ehen zum Abendmahl geöffnet wird. Wir skizzierten die besondere Situation und Not in Deutschland. Dieses Gespräch darf nicht abreißen, auch wenn bei zentralen theologischen Themen noch keine Übereinstimmungen erzielt worden sind. Ermutigend waren die Begegnungen mit Vertreterinnen und Vertretern von Sant’Egidio und der Fokolar-Bewegung – zwei Bewegungen innerhalb der katholischen Kirche, die in überkonfessioneller Weite alle Menschen christlichen Glaubens und guten Willens miteinander verbinden. Es sind glaubwürdige christliche Zeugnisse in der Welt. Das zeigt: die Zukunft der Kirche wird ökumenisch gelebt.“
Zur Delegation, die am 23. Juni 2021 zu ökumenischen Gesprächen und Begegnungen nach Rom gereist ist, gehören Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July (Vorsitzender des DNK/LWB, Stuttgart), Landesbischof Ralf Meister (Leitender Bischof der VELKD, Hannover) und Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke (Catholica-Beauftragter der VELKD, Bückeburg). Begleitet werden sie von Referentinnen und Referenten aus der Geschäftsstelle des DNK/LWB und dem Amtsbereich der VELKD. Die Bischöfe führten unter anderem Gespräche mit Kurt Kardinal Koch (Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen) und Luis Kardinal Ladaria (Präfekt der Glaubenskongregation) und trafen Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinschaft Sant’Egidio, der Fokolar-Bewegung und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien.
Kontakt: Henrike Müller, Mobil: +49 151 46101520, E-Mail: mueller@velkd.de. Mehr Informationen auch auf www.velkd.de/Rom-2021.
Rom/Hannover, 27. Juni 2021
Pressestelle der VELKD Pressestelle des DNK/LWB
Henrike Müller Saskia Kredig
Leitende Geistliche des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) sind heute (24. Juni 2021) im Vatikan mit dem Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kurt Kardinal Koch, zusammengetroffen.
„Der ökumenische Dialog liegt den Gesprächspartnern auf internationaler Ebene und in Deutschland sehr am Herzen. Das war auch in diesem vertrauensvollen und offenen Gespräch spürbar“, sagt der Vorsitzende des DNK/LWB, Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July. „Der ökumenische Dialog muss zukünftig stärker als eine Übersetzungsarbeit zwischen den Konfessionen und ihren theologischen Traditionen verstanden werden. Deshalb ist es wichtig, sich sorgfältig darüber zu verständigen, was wir in den jeweiligen theologischen Traditionen mit den Begriffen meinen, die wir gemeinsam verwenden. Auch ist eine genaue Kenntnis der Rezeptionsprozesse in den Kirchen notwendig. Wir sind dankbar, dass wir dieses Gespräch führen konnten und hoffen auch zukünftig auf einen konstruktiven Dialog.“
Die Gesprächspartner tauschten sich unter anderem über den Stand des abgeschlossenen internationalen lutherisch-katholischen Dialogs „Baptism and Growth in Communion“ und über das angekündigte „Gemeinsame Wort“ von Vatikan und Lutherischem Weltbund zur Exkommunikation Luthers 1521 aus. Auch die Stellungnahme der Bischofskonferenz der VELKD zur Studie „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen kam zur Sprache. Die evangelisch-lutherischen Bischöfe hoben unter anderem hervor, dass die evangelische und katholische Kirche in Deutschland theologisch verantwortlich und in seelsorgerlicher Zuwendung zu den Menschen auf die gesellschaftlichen Veränderungen und ökumenischen Herausforderungen reagierten. Dies sei als eine besondere Stärke zu würdigen.
Vom 23. bis 27. Juni ist eine gemeinsame Delegation von VELKD und DNK/LWB zu ökumenischen Gesprächen und Begegnungen im Rom. Mitglieder der Delegation sind Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July (Vorsitzender des DNK/LWB, Stuttgart), Landesbischof Ralf Meister (Leitender Bischof der VELKD, Hannover) und Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke (Catholica-Beauftragter der VELKD, Bückeburg), begleitet werden sie von Referentinnen und Referenten aus der Geschäftsstelle des DNK/LWB und aus dem Amtsbereich der VELKD. Im weiteren Verlauf der Reise sind unter anderem Begegnungen mit Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinschaft Sant’Egidio, der Fokolar-Bewegung, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien und mit dem Gesandten der Deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl geplant. Die Begegnungsreise endet mit einem Gottesdienst in der Evangelisch-Lutherischen Christuskirche am Sonntag, 27. Juni 2021.
Kontakt: Henrike Müller, Mobil: +49 151 46101520, E-Mail: mueller@velkd.de. Mehr Informationen auch auf www.velkd.de/Rom-2021.
Rom/Hannover, 24. Juni 2021
Pressestelle der VELKD Pressestelle des DNK/LWB
Henrike Müller Saskia Kredig
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Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Ralf Meister (Hannover), hat der designierten Generalsekretärin des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfarrerin Anne Burghardt, zur Wahl gratuliert. Burghardt war am Samstag, 19. Juni 2021, vom Rat des LWB als Nachfolgerin von Dr. Martin Junge gewählt worden.
„Wir freuen uns, dass mit Ihnen eine ausgewiesene Expertin in Theologie und Ökumene mit seelsorgerlichem Gespür und breiter Erfahrung in kirchlichen Leitungsämtern nun das Amt der Generalsekretärin übernimmt. Gottes Geist erfülle Sie, seine Kraft stärke Sie!“, schreibt der Leitende Bischof. „Als VELKD sind wir mit dem Deutschen Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes und mit der lutherischen Weltgemeinschaft eng verbunden. Teil der weltweiten Gemeinschaft lutherischer Christinnen und Christen zu sein, weitet unseren Blick: Das, was uns als evangelisch-lutherische Christinnen und Christen eint, überschreitet die Grenzen von Nation und Kultur. Deshalb sind wir dankbar für das weltweite Engagement des Lutherischen Weltbundes in Mission und Ökumene, in Theologie und Fragen der Gerechtigkeit. Mit unserer Expertise in evangelisch-lutherischer Theologie und Praxis kirchlichen Handelns tragen wir gern zu dieser Arbeit bei.“, heißt es weiter.
Der Text der Grußbotschaft in Englisch:
„We are pleased that you, as a proven expert in theology and ecumenism with a feeling for pastoral care and broad experience in offices of church leadership, are now taking over the position of general secretary. May you be filled with God's Spirit and strengthened by His power!” (…) „In the United Evangelical Lutheran Church of Germany we are closely connected with the German National Committee of the Lutheran World Federation and with the Lutheran World Communion. The participation in the worldwide communion of Lutheran Christians provides us with a broader view: everything that unites us as Lutheran Christians goes beyond the boundaries of nation and culture. For that reason, we are grateful for the worldwide engagement of the Lutheran World Federation in mission and ecumenism, in theology and justice issues. We are glad to be able to contribute to this work with our expertise in Lutheran theology and our practical church activities.“
Hannover, 21. Juni 2021
Pressestelle der VELKD
Henrike Müller
Eine Delegation des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) reist vom 23. bis 27. Juni 2021 nach Rom. Mitglieder der Delegation sind Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July (Vorsitzender des DNK/LWB, Stuttgart), Landesbischof Ralf Meister (Leitender Bischof der VELKD, Hannover) und Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke (Catholica-Beauftragter der VELKD, Bückeburg).
Am Donnerstag, 24. Juni 2021, treffen die Bischöfe mit Kurt Kardinal Koch, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, für ein Gespräch zusammen. Im weiteren Verlauf der Reise sind unter anderem Begegnungen mit Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinschaft Sant’Egidio, der Fokolar-Bewegung, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien und mit dem Gesandten der Deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl geplant. Die Begegnungsreise endet mit einem Gottesdienst in der Evangelisch-Lutherischen Christuskirche am Sonntag, 27. Juni 2021. Die Abendmahlsfeier leitet Landesbischof Ralf Meister, die Predigt hält Kardinal Koch.
„Mit der Begegnungsreise nach Rom setzen wir eine lange Reihe vertrauensvoller, offener ökumenischer Gespräche fort und knüpfen an vorherige Begegnungen an. Solche Gespräche sind gerade in jetzigen Zeiten – auch in der speziellen deutschen Situation – besonders notwendig. Aus den evangelisch-lutherischen Kirchen in Deutschland und weltweit zu berichten und von unseren katholischen Geschwistern zu hören, trägt zu gegenseitigem Verständnis und zu vertieften ökumenischen Beziehungen bei“, sagt Landesbischof Dr. h. c. July. „Die Herausforderungen, vor denen die Kirchen stehen, sind groß – gesellschaftlich ebenso wie ökumenisch“, ergänzt Landesbischof Dr. Manzke. „Es ist uns ein Anliegen, auch in dieser Situation die gewachsene Gesprächstradition zu pflegen und das bewährte Vertrauen zu stärken.“ Gesprächsthemen für die Begegnung mit Kardinal Koch seien unter anderem die Einschätzung des Einheitsrates zum Stand und den Herausforderungen des internationalen Dialogs und die Möglichkeiten des gemeinsamen öffentlichen Wirkens. Außerdem werden die Studie des Ökumenischen Arbeitskreises „Gemeinsam am Tisch des Herrn“, zu der die Bischofskonferenz der VELKD eine Stellungnahme abgegeben hat, und der Blick auf die Exkommunikation Luthers 1521 und ihre Bedeutung für die ökumenische Situation heute, zu denen der Vatikan und der Lutherische Weltbund (LWB) ein gemeinsames Wort angekündigt haben, auf der Agenda stehen.
Für das DNK/LWB und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) hat die Catholica-Arbeit einen hohen Stellenwert. Dabei liegt der Schwerpunkt des DNK/LWB durch die Einbindung in den LWB im Bereich der internationalen Ökumene; die VELKD konzentriert sich auf die nationalen Dialoge. Die gemeinsame Delegationsreise ist Ausdruck der engen Zusammenarbeit von VELKD und DNK/LWB.
Das Programm im Einzelnen (Änderungen vorbehalten)
- Donnerstag, 24. Juni 2021: Gespräch mit Luis Kardinal Ladaria; Gespräch mit Kurt Kardinal Koch; Begegnung mit Projekten von Sant’Egidio; Abendgebet in der Basilica di Santa Maria in Trastevere,
- Freitag, 25. Juni 2021: Begegnung mit Vizedekanin Kirsten Thiele und Pfarrer Dr. Michael Jonas, Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien; Besuch des Vortrags von LWB-Generalsekretär Dr. h. c. Martin Junge „Synodality and Christian Unity: A Lutheran Perspective” im Rahmen einer Vortragsreihe des Angelicums; Begegnung mit Karsten Diethelm Geier, Gesandter der deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl,
- Samstag, 26. Juni 2021: Begegnung mit der Präsidentin Margaret Karram und weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Fokolar-Bewegung in Rocca di Papa und Castel Gandolfo; Führung im Campo Santo Teutonico und Begegnung mit dem Rektor, Prälat Hans-Peter Fischer,
- Sonntag, 27. Juni 2021: Gottesdienst in der Evangelisch-Lutherischen Christuskirche. Leitung des Abendmahls: Landesbischof Ralf Meister, Predigt: Kardinal Koch.
Kontakt: Henrike Müller, Mobil: +49 151 46101520, E-Mail: mueller@velkd.de. Mehr Informationen auch auf www.velkd.de/Rom-2021.
Hannover, 16. Juni 2021
Pressestelle der VELKD Pressestelle des DNK/LWB
Henrike Müller Saskia Kredig
Der ehemalige Präsident der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Prof. Dr. Dr. h. c. Wilfried Hartmann, feiert am Sonntag (16. Mai) seinen 80. Geburtstag. Der Leitende Bischof, Landesbischof Ralf Meister (Hannover), sendet Glück- und Segenswünsche und verbindet sie mit einem Dank für Hartmanns langjähriges ehrenamtliches Engagement für die VELKD.
Wilfried Hartmann, der von 2009 bis 2021 Präsident der Generalsynode war, habe seine Ämter und Aufgaben „mit großem Engagement und mit einem hohen Grad an Identifikation mit der VELKD wahrgenommen“: „Sie haben vorangetrieben, vermittelt, angestoßen – immer den Kompass Ihres unerschütterlichen Glaubens im Blick“, schreibt der Leitende Bischof. „Nicht zuletzt ist es Ihren Impulsen zu verdanken, dass sich die Generalsynode und die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) entscheidend verjüngt haben, klar zu erkennen an den neu gewählten Präsidien der 13. Generalsynode und der 13. Synode der EKD.“ Die seit 2009 örtlich und zeitlich verbundenen Synodentagungen von VELKD, EKD und Union Evangelischer Kirchen (UEK), zu denen Hartmanns unermüdlicher Einsatz beigetragen habe, bildeten „das Modell für eine gelingende, trag- und zukunftsfähige Zusammenarbeit“ der gliedkirchlichen Zusammenschlüsse und der EKD.
Wilfried Hartmann, emeritierter Professor für Erziehungswissenschaft aus Hamburg, war seit 2003 Mitglied der Kirchenleitung der VELKD und von 2009 bis 2021 Präsident der Generalsynode. Am 7. Mai 2021 hat die 13. Generalsynode Dr. Matthias Kannengießer zu seinem Nachfolger gewählt. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland hat Hartmann 2017 für seine Verdienste um das kirchliche Leben die Bugenhagenmedaille verliehen, die höchste Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement in der Nordkirche.
Hannover, 14. Mai 2021
Pressestelle der VELKD
Henrike Müller
Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Ralf Meister (Hannover), dankt dem scheidenden Vorsitzenden der Vollkonferenz und des Präsidiums der Union Evangelischer Kirchen (UEK) in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirchenpräsident Dr. h. c. Christian Schad, für die gute und konstruktive Zusammenarbeit in der Leitung der gliedkirchlichen Zusammenschlüsse in der EKD:
„Ich blicke mit großer Dankbarkeit zurück auf die Jahre, in denen wir geschwisterlich zusammengearbeitet haben. Christian Schad hat seit 2013 als Vorsitzender der Vollkonferenz und des Präsidiums der UEK die gute Gemeinschaft zwischen VELKD und UEK entscheidend geprägt und den gemeinsamen Weg im Verbindungsmodell maßgeblich mitgestaltet. Ich schätze ihn als einen klugen Theologen und warmherzigen Geistlichen: geduldig im Gespräch, ausdauernd und fair in der Leitung, klar in der Sache. Stets ist ihm daran gelegen, das Gemeinsame der reformatorischen Tradition, in der wir stehen, zu unterstreichen und auf dieser gemeinsamen evangelischen Grundlage die gegenwärtigen Herausforderungen anzugehen. Uns verbindet nicht zuletzt die große Wertschätzung der Theologie Martin Luthers. Dessen Theologie, darauf hat auch Christian Schad immer wieder hingewiesen, ist auch heute von großer Aktualität. Die Vielfalt im Protestantismus bedeutet eine große Bereicherung, darin sind wir uns von Herzen einig. Dass die Gestalt dieser Vielfalt nicht statisch ist, daran hat Christian Schad mit seinem unermüdlichen Engagement für die evangelische Kirche mitgewirkt.“
Dr. h. c. Christian Schad ist zum 1. März 2021 in den Ruhestand getreten. Seit 2008 war er Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in der Pfalz, seit 2013 zudem Vorsitzender der Vollkonferenz und des Präsidiums der UEK. Aus diesem Amt ist er während der konstituierenden Tagung der 4. Vollkonferenz der UEK verabschiedet worden.
Hannover, 7. Mai 2021
Pressestelle der VELKD
Henrike Müller
Dr. Matthias Kannengießer (Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers) ist zum Präsidenten der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) gewählt worden. Er folgt damit auf Prof. Dr. Dr. h. c. Wilfried Hartmann, der das Amt von 2009 bis 2021 innehatte. Die Mitglieder der 13. Generalsynode der VELKD wählten den Richter am Landgericht Hannover auf ihrer konstituierenden Tagung mit 44 von 47 Stimmen.
Als 1. Vizepräsidentin wurde Pröpstin Martina Helmer-Pham Xuan gewählt (Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig), 2. Vizepräsident ist Pfarrer Dr. Norbert Roth (Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern); als Beisitzerinnen gehören Theresa Lange (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens) und Lena Lothring (Evangelische Kirche in Mitteldeutschland) dem Präsidium der Generalsynode an. Das fünfköpfige Präsidium leitet die Generalsynode und ist für die beginnende Synodalperiode von sechs Jahren gewählt.
Anlässlich seiner Wahl sagt Kannengießer, der seit 2014 auch Präsident der Landessynode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers ist: „Es ist für mich eine große Ehre, der 13. Generalsynode der VELKD als Präsident vorstehen zu dürfen. Ich danke sehr für das mir entgegengebrachte Vertrauen und freue mich auf eine ertragreiche Zusammenarbeit in der Generalsynode und viele engagierte Beratungen in guter geschwisterlicher Atmosphäre.“
Hannover, 7. Mai 2021
Pressestelle der VELKD
Henrike Müller
Am 6. und 7. Mai 2021 findet die konstituierende Tagung der 13. Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) statt. Die Generalsynode besteht aus 38 gewählten Mitgliedern aus den Gliedkirchen der VELKD. Weitere zwölf Mitglieder hat der Leitende Bischof der VELKD, Landesbischof Ralf Meister (Hannover), berufen. Die Synodalen der VELKD sind zugleich Mitglieder der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Der 13. Generalsynode, die sich digital zu ihrer konstituierenden Sitzung trifft, gehören 25 Frauen und 25 Männer an, 32 davon sind erstmals dabei. Nach einer Verfassungsänderung aus dem Jahr 2019 müssen mindestens acht Mitglieder der Generalsynode zu Beginn der Legislaturperiode unter 27 Jahren sein. Dies trifft für die 13. Generalsynode sogar auf 13 Synodale zu.
Am Freitag, dem 7. Mai 2021, wählen die Synodalen aus ihrer Mitte einen Präsidenten oder eine Präsidentin sowie die vier weiteren Mitglieder des Synodenpräsidiums. Bis zur Wahl wird die Sitzung vom Leitenden Bischof geleitet; Beisitzer sind bis zur Wahl das älteste und das jüngste Mitglied der Generalsynode, Hans-Peter Strenge (Nordkirche) und Theresa Lange (Sachsen).
Die Tagung der Generalsynode findet in Verbindung mit den konstituierenden Tagungen der 13. Synode der EKD und der 4. Vollkonferenz der UEK statt. Die Generalsynode ist das gesetzgebende Organ der VELKD. Sie beschließt unter anderem Kirchengesetze, gottesdienstliche Ordnungen und den Haushalt und beschäftigt sich mit grundlegenden und aktuellen Themen des kirchlichen Lebens. Die Generalsynode wird alle sechs Jahre neu gebildet.
Hinweis: Die 1. Tagung der 13. Generalsynode der VELKD findet am 6. und 7. Mai 2021 in digitaler Form statt. Die Plenumssitzungen und der gemeinsame Eröffnungsgottesdienst am Donnerstag um 18:00 Uhr werden unter www.velkd.de/stream im Livestream übertragen. Weitere Informationen und Dokumente finden Sie unter www.velkd.de/13-generalsynode. Die Pressestelle erreichen Sie mobil unter 0151 46 10 15 20.
Hannover, 4. Mai 2021
Pressestelle der VELKD
Henrike Müller
Der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke, gratuliert dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, zum 60. Geburtstag und sendet ihm Glück- und Segenswünsche.
In seinem Glückwunschschreiben würdigt er Bischof Bätzing als „wahrhaften Freund des ökumenischen Geistes“. Dieser ökumenische Geist müsse kirchliches Handeln in unseren Zeiten leiten: „Gesellschaftlich sind wir ohne tiefes und bewährtes Vertrauen zwischen den Kirchen viel schwächer – und das Eintreten füreinander gilt für die beiden großen Kirchen gerade dann, wenn einer der beiden Partner unter besonderer Kritik der Öffentlichkeit steht.“ Manzke hebt auch die gute Zusammenarbeit im Kontaktgesprächskreis mit Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland hervor und betont das „entschlossene Mitwirken“ Bätzings im Ökumenischen Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen auf dem Weg zum Dokument „Gemeinsam am Tisch des Herrn“, das sich für eine wechselseitige Einladung der Kirchen zur Teilnahme an der Eucharistie bzw. am Abendmahl ausspricht.
Hannover, 12. April 2021
Pressestelle der VELKD
Henrike Müller
„Wie können wir zuversichtlich leben in einer Zeit tiefer Verunsicherung und Verwundung?“, fragt der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Ralf Meister (Hannover), in seiner Osterbotschaft. Zuversicht sei in Pandemiezeiten eine „schwere Übung“ geworden: „Wir sind müde, erschöpft von 13 Monaten Pandemie. Die Erfüllung unserer Hoffnungen verzögert sich. Still wartet die Welt auf die Auferstehung.“ Der österliche Protest gegen den Tod verneine die Endlichkeit nicht: „Auch wenn wir die österliche Botschaft hören ‚Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!‘, ist der Tod nicht aus der Welt.“
Doch „österlicher Glaube verändert die Perspektive. Was abgestorben scheint, birgt in sich bereits neues Leben. Als österliche Menschen üben wir uns in diesen Glauben immer wieder ein, erinnern einander und die Welt daran, das Leben von Ostern her zu sehen: Wir wagen es, uns in allem Wandel auf Gott zu verlassen, anstatt ängstlich an Vergangenem festzuhalten. Wir werden mutig darin, aufzubrechen und loszulassen, anstatt uns an das zu klammern, was vor Augen ist. Wir üben uns neu darin, gegen alles zu protestieren, was das Leben in dieser Welt bedroht, anstatt angesichts der Macht des Todes zu verstummen.“ So versuchten Christen und Christinnen bereits in diesem Leben etwas sichtbar zu machen von dem, was es heißt, gegen den Tod einzustehen.
Der vollständige Text der Osterbotschaft von Landesbischof Ralf Meister im Wortlaut: www.velkd.de/Osterbotschaft-2021
Hannover, 1. April 2021
Pressestelle der VELKD
Henrike Müller
Die Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) hat in einer Stellungnahme die Studie „Gemeinsam am Tisch des Herrn” des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen (ÖAK) gewürdigt. Die Studie greife die „Ergebnisse der ökumenischen Diskurse konstruktiv“ auf und leite daraus Folgerungen für das pastorale Handeln der Kirche ab. Der ÖAK empfiehlt in seiner Stellungnahme eine „wechselseitige Teilnahme an den jeweiligen Abendmahls- bzw. Eucharistiefeiern“ und hält sie auf dem Hintergrund der gewachsenen Übereinstimmungen der Kirchen über die entscheidende Bedeutung des Abendmahls „für theologisch verantwortbar“. Diese Empfehlung sei zwar – so die VELKD-Stellungnahme – durchaus weitreichend, nicht aber „übergriffig oder gar unbedacht“.
Die Bischofskonferenz hebt in ihrer Stellungnahme hervor, dass das Votum des ÖAK in erster Hinsicht die Menschen im Blick habe, die darunter litten, nicht gemeinsam Abendmahl bzw. Eucharistie feiern zu können und unterstreicht die Zielsetzung des Votums, das auf die persönliche Gewissensentscheidung der Gläubigen setze: Dieses Vertrauen in die sorgfältige Gewissensbildung werde dazu führen, „dass die Gläubigen aller Konfessionen sehr behutsam und respektvoll mit dem vorgeschlagenen Weg umgehen werden“.
Die Stellungnahme der Bischofskonferenz beschäftigt sich in der theologischen Argumentation zunächst mit der entscheidenden Bedeutung des Abendmahls, die zwischen den Kirchen unstrittig sei: In der Eucharistie, dem Abendmahl, gibt sich Christus selbst, er ist der Einladende. So kommt die Stellungnahme zu dem Schluss: „Die Bischofskonferenz sieht einen grundlegenden Schritt in der Verständigung über das Abendmahl darin, dass in ökumenischer Übereinstimmung Jesus Christus als Herr seines Mahles herausgestellt und die Einmaligkeit seines Kreuzesopfers bekräftigt wird.“ Sodann fragt sie nach den amtstheologischen Aspekten des Votums aus lutherischer Perspektive. Hier schließt sie sich der Überzeugung der Studie an, „dass eine Teilnahme lutherischer Gläubiger an römisch-katholischen Eucharistiefeiern möglich“ sei, sofern für die Teilnahme an der römisch-katholischen Eucharistiefeier nicht die vorbehaltlose Anerkennung der römisch-katholischen Amtstheologie explizit gefordert werde. Zugleich betont die Bischofskonferenz, man werde „mit den Orten und Gelegenheiten sehr respektvoll und in Anerkennung der Prägungen und Empfindungen des jeweiligen Partners und der Gläubigen umgehen und dabei sorgsam beachten, ob eine Teilnahme an der Mahlfeier der anderen Konfession in der konkreten Einzelgemeinde möglich ist“.
Die Studie sporne an, die Verständigung über offene Fragen im ökumenischen Dialog „theologisch verantwortlich und im Geist geschwisterlicher Verbundenheit“ weiter voranzubringen. Die Bischofskonferenz würdigt die Studie als einen wertvollen Beitrag der Theologie auf dem Weg zu einer sichtbaren Gemeinschaft der Kirchen.
Hinweis: Die Stellungnahme der Bischofskonferenz im Wortlaut unter: www.velkd.de/velkd-texte-190-Stellungnahme-BIKO-GTH. Die Studie des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen (ÖAK): Gemeinsam am Tisch des Herrn. Weiteres unter: Verlautbarungen der Bischofskonferenz.
Hannover, 16. März 2021
Pressestelle der VELKD
Henrike Mülle
Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche
Deutschlands (VELKD), Landesbischof Ralf Meister (Hannover), sendet seinem
Vorgänger, Landesbischof i. R. Dr. h. c. Gerhard Ulrich, im Namen der
Kirchenleitung und der Bischofskonferenz der VELKD zum Geburtstag herzliche
Glück- und Segenswünsche. Der ehemalige Landesbischof der Nordkirche feiert
am 9. März seinen 70. Geburtstag.
Im Gratulationsschreiben heißt es: „Du hast die VELKD auf einem wichtigen
Wegstück ihrer Geschichte begleitet – hin zu einem vertieften Miteinander in der
Evangelischen Kirche in Deutschland und in geschwisterlicher Gemeinschaft mit
der Union Evangelischer Kirchen. Du hast mit Deiner Leidenschaft für das
Evangelium dazu beigetragen, dass bei den komplexen Strukturfragen nie das
Wesentliche vergessen wurde: Kirche kann nur gestaltet werden im Vertrauen auf
Gottes Wort. Deine Klarheit und auch Deine Kompromissfähigkeit waren wichtige
Voraussetzungen für den guten Weg, den die VELKD in der Zeit Deines Vorsitzes
als Leitender Bischof gegangen ist.“ Ulrich sei ein „lehrender, menschennaher
Begleiter“ gewesen. In seinem Ringen um die Sprache und den performativen
Charakter der Verkündigung habe er „viele Menschen angeregt, mutiger zu
sprechen und anschaulicher zu reden von dem, was sie unbedingt angeht.“
Dr. h. c. Gerhard Ulrich war von 2011 bis 2018 Leitender Bischof der VELKD. Im
März 2019 wurde er nach sechs Jahren als Landesbischof der Nordkirche in den
Ruhestand verabschiedet.
Hannover, 8. März 2021
Pressestelle der VELKD
Henrike Müller
Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Ralf Meister (Hannover), gratuliert dem Direktor der Evangelischen Akademie Frankfurt, Dr. Thorsten Latzel, im Namen der Bischofskonferenz und der Kirchenleitung der VELKD zur Wahl zum Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland:
„Für das kirchliche Leitungsamt, in dem sich das öffentliche Zeugnis, die Arbeit an den Zukunftsfragen der Kirche und die Zuwendung zu den Menschen verbinden, bringen Sie aus Ihren unterschiedlichen beruflichen Stationen vielfältige Erfahrungen mit. Wissenschaftliche Theologie und gelebter Glaube, digitale Kommunikation und seelsorgerliche Ansprache, Deutungskompetenz und öffentliche Verantwortung – die unterschiedlichen Ausdrucksformen kirchlichen Handelns und christlichen Lebens prägen Ihren bisherigen Weg. Ich wünsche Ihnen, dass Sie all dies in Ihrer neuen Aufgabe zum Wohl der Menschen und zum Lob Gottes einsetzen können!“, heißt es im Glückwunschschreiben.
Dr. Thorsten Latzel ist von der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland im ersten Wahlgang mit 113 von 190 Stimmen zum Präses gewählt worden. Er folgt im März auf Präses Manfred Rekowski, der in den Ruhestand tritt.
Hannover, 14. Januar 2021
Pressestelle der VELKD
Henrike Müller
Die Auslegung der Texte der Bibel gehört zu den zentralen Aufgaben von Theologie und Kirche. Besonders in den evangelischen Kirchen spielt der programmatische Grundsatz „sola scriptura“ – „allein durch die Schrift“ eine wichtige Rolle: Die Bibel soll Quelle und Norm christlicher Glaubenspraxis sein.
Auf Einladung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) haben sich 16 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus zehn Fakultäten und vier Ländern über Grundprinzipien der Schriftauslegung ausgetauscht. Ausgangspunkt war die Frage, wie sich die von Luther festgestellte „claritas scripturae“, die „Klarheit der Schrift“, heute verstehen lässt. Denn diese Klarheit ist nicht selbstverständlich: Wie kann man die vielfältigen und teils Widersprüche aufweisenden Texte der Bibel angemessen verstehen? Kann oder sollte man sie auf einen Nenner bringen? Wie kann ein angemessener Umgang mit der Schrift in der Gegenwart aussehen? Welche Zugänge aus der geschichtlichen Vielfalt des Christentums und der Wissenschaften tragen zu einer Klarheit des Schriftverständnisses bei?
Die Beiträge der Tagung sind nun im Tagungsband „Claritas scripturae. Schrifthermeneutik aus evangelischer Perspektive“ erschienen. Unterschiedliche Perspektiven – von bibelwissenschaftlichen und historischen Fächern über literatur- und kulturwissenschaftliche Zugänge bis zu praktisch-theologischen Ansätzen und Religionswissenschaften – kamen zusammen. Die Aufsätze stehen für die vielfältigen und verschiedenen Zugänge zur Frage nach der „Klarheit der Schrift“ und verweisen auf die Stärke eines interdisziplinären Herangehens an diese Frage.
Hinweis: Claritas scripturae. Schrifthermeneutik aus evangelischer Perspektive, herausgegeben von Christina Costanza, Martin Keßler und Andreas Ohlemacher, Leipzig 2020, ISBN 978-3-374-06646-9, 29.80 €. Das Buch ist ausschließlich über den Buchhandel erhältlich. Mehr unter www.velkd.de/claritas-scripturae.
Hannover, 7. Januar 2021
Pressestelle der VELKD
Henrike Müller