Aktuell
Aufgrund der Coronakrise musste die diesjährige Klausurtagung der Bischofskonferenz der der VELKD, die vom 14. bis 17. März 2020 im Christian Jensen Kolleg in Breklum (Schleswig-Holstein) geplant war, abgesagt werden. Zu der Tagung, die sich mit dem Thema „Kirchenbilder derer, die nach uns kommen“ und der Frage nach den theologischen und soziologischen Grundlagen für eine zukunftsfähige Kirche beschäftigen sollte, waren auch ökumenische Gäste aus Österreich, Polen, der Slowakischen Republik, aus Schweden und von der Lettischen Evangelisch-Lutherischen Kirche im Ausland eingeladen, denen der Leitende Bischof, Landesbischof Ralf Meister, in einem persönlichen Schreiben sein Bedauern über die Absage der Zusammenkunft übermittelte.
Antworten auf diesen Brief sind hier zusammengestellt:
Grußworte von Elmars Ernsts Rozitis, Erzbischof emeritus der Lett. Ev. Luth. Kirche im Ausland
Video: Osterwünsche des Bischofs Jerzy Samiec, Evangelical-Lutheran Church in Poland - deutsch / englisch
Seite druckenMit zwei Arbeitstreffen der Gesprächskommission wurde 2018 und 2019 der seit 1985 bestehende Austausch zwischen Lutheranern und Alt-Katholiken fortgeführt. Anhand der Themen „Sakramentalität der Kirche“ und „Kirche als leibhafte Wirklichkeit“ wurden Gemeinsamkeiten identifiziert und das Verstehen der Positionen der Partner vertieft.
In den Gesprächen ist deutlich geworden, dass es in der AKD neuere Entwicklungen im Verständnis des Bischofsamtes und der apostolischen Sukzession gibt, die eine veränderte Perspektive auf diesen Themenbereich werfen. Bisher wurde dieser Themenbereich zwischen den beiden Partnern noch als Hinderungsgrund für eine Kirchengemeinschaft angesehen. Die Kommission hat sich darauf verständigt, an den Themen „Apostolizität“, „Amt“ und „Sukzession“ weiterzuarbeiten, und dabei die neueren Ergebnisse anderer ökumenischer Dialoge (z. B. römisch-katholisch/evangelisch-lutherisch und episkopal/evangelisch-lutherisch) mit einzubeziehen.
Die Lehrgespräche zwischen der VELKD und dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland haben ihre Wurzeln in der Bayerischen Lutherisch-Baptistischen Arbeitsgruppe (BALUBAG).
Während die BALUBAG eine Kirchengemeinschaft zwischen Lutheranern und Baptisten für grundsätzlich möglich hielt, sah die VELKD weiterhin Hindernisse, die auf dem Weg zu einer Kirchengemeinschaft noch zu überwinden wären. Um die Chancen eines solchen Weges auszuloten, hat die VELKD seit 2017 offizielle Lehrgespräche mit dem BEFG aufgenommen.
Im Herbst 2018 und im Februar 2019 fanden zwei Lehrgesprächstreffen statt. Während in der Anfangsphase des Dialoges vor allem grundlegende Fragen zur Glaubensbildung und zum Zusammenhang von Taufe und Glaube bearbeitet wurden, beschäftigt sich die Kommission aktuell mit der Tauftheologie und Taufpraxis der beteiligten Kirchen.
Dabei gilt es zu klären , inwieweit die je unterschiedliche Praxis des Taufverständnisses von beiden Dialogpartnern anerkannt werden kann. Zentral ist dabei die Frage, ob ein als Säugling getaufter Mensch, der in eine baptistische Freikirche eintreten möchte, noch einmal getauft werden soll bzw. kann. Obwohl mittlerweile die Mehrheit der BEFG-Gemeinden keine erneute Glaubenstaufe verlangt, konnte die Kommission in dieser Frage bisher noch keine grundlegende Verständigung erzielen.
Im Juni 2018 wurde beschlossen, “Dreier”-Gespräche mit der UEK und der SELK aufzunehmen mit dem Ziel offene Fragen und Differenzen zu bearbeiten und so den Weg zu einer vertieften Gemeinschaft weiterzugehen. Als Themenstellungen wurden „Abendmahlslehre und Christologie in der Konsequenz der Leuenberger Konkordie“ und „Die Verbindlichkeit lehrhafter Bekenntnisse“ festgelegt.
In den Sitzungen im Dezember 2018 und Mai 2019 wurden die Argumentationslinien und die Entstehungsgeschichte der Leuenberger Konkordie aus den Perspektiven der Dialogpartner betrachtet. Dabei wurde deutlich, dass ein gemeinsamer kritischer Blick nötig ist, um die historischen Entwicklungen verstehen und einordnen zu können, die bis heute zu Trennungen zwischen den „Bekenntnislutheranern“ und den lutherischen Landeskirchen geführt haben. Hierbei wird auch die Gründungsgeschichte der EKD und die Rolle der VELKD von 1948 bis heute in den Blick zu nehmen sein.
Dieser geschichtshermeneutische Zugang könnte neue Perspektiven auf bisher trennende Faktoren werfen und letztlich zu der Frage führen, ob diese heute noch für die beteiligten Kirchen Gültigkeit haben.